Vergesst das Zwei-Grad-Ziel!

a reprint from Zeit.de, 2018-10-15

Naturkatastrophen, Hunger und Kriege werden dramatisch zunehmen, falls die Erde 1,5 Grad wärmer wird als zu vorindustriellen Zeiten. Ist das noch zu verhindern?

Zwei-Grad-Ziel – das klingt, als habe die Welt sich fest vorgenommen, so viele Treibhausgase wie möglich in die Luft zu pusten, damit der Erdball schnell zwei Grad wärmer wird. Genau so handeln die Industriestaaten jedenfalls bisher. Und der Plan scheint aufzugehen. Einen schönen Jahrhundertsommerhatten wir in Deutschland ja dadurch schon mal. Aber genug des Sarkasmus. In Wahrheit ist mit dem Ziel, das 2010 auf der Klimakonferenz in Cancùnfestgeschrieben wurde, natürlich das Gegenteil gemeint: Der CO2-Ausstoß muss dringend weltweit reduziert, die globale Erwärmung aufgehalten werden. Damit die Durchschnittstemperatur auf keinen Fall so stark steigt, dass sie den vorindustriellen Wert um zwei Grad Celsius übertrifft. Eigentlich wären sogar schon 1,5 Grad zu viel, warnen Klimaforscherinnen und Klimaforscher seit Langem. Und da es bereits ein Grad wärmer ist, bleibt gerade mal ein halbes Grad bis zum Ende des Jahrhunderts. Weiterlesen...